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Neue Vereinbarung für Armeeseelsorge

Armee und Kirchen haben Eckpunkte einer «modernen Armeeseelsorge» definiert. Bei einem Treffen erklärten die Beteiligten offiziell ihr Einverständnis.

Ein solches Treffen hat es noch nie gegeben: Kirchen- und Armeevertreter kamen am 30. Oktober zusammen und tauschten sich über die Armeeseelsorge aus. Dabei vereinbarten sie Prinzipien der Armeeseelsorge, wie es in einer Medienmitteilung vom 5. November heisst. Die Vereinbarung wurde von der Armee und Vertretern der Evangelisch-reformierten, der römisch-katholischen und der Christkatholischen Kirche über längere Zeit vorbereitet. Die Kirchen und der Verband Freikirchen.ch hatten die Vereinbarung bereits schriftlich anerkannt, nun hielten sie das Einverständnis offiziell fest. Zu den Prinzipien gehört, dass die Arbeit der Armeeseelsorge allen Armeeangehörigen offenstehen soll, ohne Unterschiede zu machen. Das Ziel ist, dass die Seelsorgenden den Menschen dabei in «ökumenischer und interreligiöser Offenheit» begegnen.

«Chance für die Kirche»

Zudem dürfen die Religionsgemeinschaften zukünftig geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für die Armeeseelsorge empfehlen und die Armee beim Rekrutierungsprozess unterstützen. Ausserdem wollen die Kirchen Armeeseelsorgende strukturell unterstützen und sie in einen Dialog einbinden. Diese Prinzipien gelten für alle Partner. Damit könnten sich in Zukunft auch andere Religionsgemeinschaften in der Armeeseelsorge engagieren. Esther Gaillard, Vizepräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), erklärte dazu: «Die EKS und ihre Mitgliedkirchen sind nun gefordert, sich rege in den Austausch einzubringen und zu helfen, passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Die Armeeseelsorge ist eine Chance für uns, an diesem Ort Menschen zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen.» Sie bezeichnete die Vereinbarung als «wichtigen Schritt in der Partnerschaft mit der Armeeseelsorge».

Dank von der Armee

Von der Seite der Armee würdigten Korpskommandant Thomas Süssli und der Chef der Armeeseelsorge, Stefan Junger, das Engagement und die Unterstützung der Kirchen. Zudem regten sie auch eine mögliche Weiterentwicklung der Armeeseelsorge an, «die der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen soll».

Quelle: www.ref.ch, 5. November 2020