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Neuenegg stimmt über 20-Millionen-Kredit für Schul- und Kirchenzentrum ab

Das Schul- und Kirchenzentrum in Neuenegg soll neu gebaut und erweitert werden. Am Sonntag, 26. Juni, fällt das letzte Wort an der Urne.

Der Gemeinderat wählt in der Botschaft deutliche Worte. «Wer im Schul- und Kirchenzentrum zur Schule gegangen ist, kennt die Hitze in den Unterrichtsräumen im Sommer und die Kälte im Winter.» Darüber hinaus entspricht das knapp 50-jährige Gebäude auch räumlich nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deswegen soll es für 20 Millionen Franken neu gebaut und erweitert werden. Ob der Kredit zustande kommt, das entscheidet am Sonntag, 26. Juni, das Stimmvolk. Geplant ist, das Zentrum neu zu bauen und es gleichzeitig um 800 Quadratmeter zu erweitern; damit wird die heutige Fläche um 40 Prozent vergrössert. In Zukunft sollen im Erdgeschoss alle öffentlich genutzten Teile des Zentrums konzentriert werden. Darunter die Aula, die Bibliothek oder der Anbau der Kirchgemeinde. Im ersten Stock sind die Klassen- und Gruppenräume geplant, die ringförmig angeordnet werden. Darüber – ins zurückversetzte 2. Obergeschoss – kommen dereinst die Fach- und Lehrerräume. Ausserdem soll es möglich sein, dort potenzielle zukünftige Erweiterungen zu realisieren.

Energie und Geld

Wie der Gemeinderat in der Botschaft zur Abstimmung schreibt, wird beim Material auf natürliche, schadstofffreie und nachhaltige Substanzen gesetzt, die einen tiefen Bedarf an grauer Energie aufweisen. Als graue Energie bezeichnet man jenen Teil des Ausstosses, der notwendig ist, bis die Baumaterialien überhaupt verwendet werden können. Ausserdem soll auf dem Dach eine Solarstromanlage installiert werden. Die Gemeinde Neuenegg will rund 18 Millionen Franken investieren, die Kirchgemeinde soll 2 Millionen beisteuern. Da die Gemeinde aber als Bauherrin auftritt, wird der Beitrag der Kirchgemeinde erst nach Projektabschluss abgerechnet, deswegen muss die Bevölkerung einen Bruttokredit von 20 Millionen gutheissen. Eine Steuererhöhung aufgrund des Projekts sei in den nächsten Jahren kein Thema. Jedoch könnte eine solche unter anderem wegen der anhaltenden Teuerung längerfristig aufs Tapet kommen, schreibt der Gemeinderat.

Schule zieht um

Während der Bauarbeiten muss der heutige Betrieb im Haus komplett ausgelagert werden. Die Schülerinnen und Schüler werden vorübergehend in einem ehemaligen Laborgebäude der Firma Wander unterrichtet. Ebenfalls dort findet der Unterricht der Musikschule statt. Die Bibliothek ihrerseits wird provisorisch ins Erdgeschoss des alten Gemeindehauses zügeln. Für die Angebote der Kirche konnte in einer Baracke an der Laupenstrasse ein Provisorium gefunden werden. Sollte das Volk dem Kredit zustimmen, rechnet die Gemeinde damit, dass das Schul- und Kirchenzentrum 2025 bezugsbereit ist.

Quelle: Thuner Tagblatt, 24.06.2022, Benjamin Lauener