In Zukunft werden die Besucherinnen und Besucher der Dorfkirchen in Uetendorf und Thierachern dem Unservater bereits vor dem Eintritt in dieselben begegnen. Der Uetendorfer Künstler Reinhard Müller hat zwei fast identische, spiralförmige Kunstwerke aus Eisen geschaffen, in denen das Gebet verewigt ist. Als gebürtiger Deutscher und Lutheraner sei das Unservater für ihn ein wichtiger Teil seines Lebens, so Müller. Diese Affinität zu dem meistverbreiteten Gebet der Christenheit hat denn bei ihm auch die erste Idee zu den Kunstwerken beflügelt.
Geschenk für Verbundenheit
Als langjähriges Mitglied des Rates der Kirchgemeinde Thierachern in Thierachern, Uebeschi und Uetendorf, hat der freischaffende Designer, Bildhauer und Freidenker Reinhard Müller diese Vision vor einiger Zeit im Kirchgemeinderat eingebracht. Danach ist die Idee bis zur Vollendung langsam gewachsen. Zum Start der langen Nacht der Kirchen wurde eines der Kunstwerke in der Kirche Uetendorf enthüllt. Die Werke sind ein Geschenk des Künstlers an die Kirchgemeinde Thierachern. «Mit den beiden Unservater möchte ich ein Zeichen für die Verbundenheit innerhalb der Kirchgemeinde setzen», so Müller nach der Enthüllung. Wegen der Vorsichtsmassnahmen rund um Corona werden die Spiralen erst in den nächsten Tagen definitiv vor den jeweiligen Kirchen platziert. Wer das ganze Vaterunser lesen und erleben will, muss sich die gebührende Zeit dafür nehmen.
Kreative Kirche
Wie kreativ die Worte des Gebetes, das Jesus von Nazareth seinen Jüngern mitgegeben haben soll, sind, haben das Pfarrteam mit Barbara Klopfenstein, Nicole Schultz Schibler, Andreas Schibler und Stefan Wyss, gemeinsam mit Kirchgemeinderätin Barbara Rieben und dem Organisten Dominik Röglin den Besuchern in beiden Kirchen mit tiefgehenden Worten und Klängen aufgezeigt. Nach einer Wanderung über den alten Kirchweg nach Thierachern wurde das Zeremoniell in der Kirche Thierachern wiederholt. Zum Abschluss der langen Nacht der Kirchen fand in Thierachern ein Konzert der Band Silence statt.
Quelle: www.thunertagblatt, 30.05.2021, Debora Stulz
