headerbild
Logo RefBeJuSo

EKS: Rita Famos nimmt Stellung zu Vorwürfen von Gottfried Locher

Rita Famos, jetzige Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), bezeichnet die Äusserungen ihres Vorgängers als «respektlos». Die Kirche sei sehr wohl relevant, sagt sie.

In der «Sonntags-Zeitung» hatte der ehemalige Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), Gottfried Locher, seinen Austritt aus der reformierten Kirche in einer persönlichen Stellungnahme am 2. April begründet. Locher warf den Landeskirchen unter anderem vor, sie würden sich nur noch «um Klima, Gender, Migration» und nicht mehr um «den lieben Gott» kümmern. Die Kirche sei irrelevant, viele verliessen sie deshalb. Zudem würden die Kirchen «künstlich» durch Steuergelder am Leben gehalten, schrieb Locher.

Rita Famos, seit etwas über einem Jahr EKS-Präsidentin, weist diese Vorwürfe in einem Artikel im «Tages-Anzeiger» vom 9. April zurück. Einerseits seien die Kirchen nicht staatlich finanziert; die grössten Einnahmen stammten von den Mitgliedern. Anderseits übernähmen die Kirchen gesellschaftlich relevante Aufgaben, was sich auch für den Staat auszahle. Deshalb unterstütze er die Kirchen. Ausserdem seien Lochers Aussagen «respektlos» den Mitgliedern gegenüber, die die Kirche weiterhin unterstützen und sich für sie engagierten, betonte Famos. Für sie sei die Kirche sehr wohl relevant. Die Relevanz zeige sich auch im pastoralen und diakonischen Engagement der Kirche. Konkret seien Kirchgemeinden stark engagiert in der gegenwärtigen Flüchtlingskrise. Darüber hinaus räumt Famos ein, dass die Mitgliederzahlen stets sinken. Dieser Mitgliederschwund sei aber ein gesellschaftlicher «Megatrend», den auch Vereine und Parteien erfahren würden, meint Famos. Die Kirchen seien «nach wie vor die bei weitem grössten Organisationen von Freiwilligen im Land», hält Famos im Artikel weiter fest.

Quelle: www.ref.ch, 9. April 2022