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Thun: Amtszeit der Kirchenräte wird nicht beschränkt

Der Grosse Kirchenrat lehnte äusserst knapp eine Amtszeitbeschränkung auf 12 Jahre ab. Zudem dominierten die fehlenden Finanzen die Sitzung.

Es sei «überhaupt nicht revolutionär», sondern ein «absolut moderater» Vorstoss. Mit diesen Worten warb Elisabeth Bregulla am 25. Januar an der Sitzung des Thuner Kirchenparlaments, dem Grossen Kirchenrat, in der Stadtkirche für die Motion der Fraktion Thun-Strättligen. Die verlangte eine Beschränkung der Amtszeit für Mitglieder des Kleinen Kirchenrats (Exekutive) auf drei Amtsperioden, also 12 Jahre. Das Limit sollte auch für Parlamentarierinnen und Parlamentarier gelten. Willy Bühler, Präsident der «Regierung» der Gesamtkirchgemeinde Thun, entgegnete, dass es «nicht klar ist», ob damit die gewünschte Verjüngung herbeigeführt werden könne. Aktuell sei nur ein Mitglied des Kleinen Kirchenrats mehr als 12 Jahre im Amt, das fünfköpfige Gremium sei sonst noch nicht lange zusammen, meinte Bühler. Der Präsident des Kleinen Kirchenrats hob weiter hervor, dass ein Mandat darin heute «nicht tragbar» sei neben einer normalen Arbeitstätigkeit. Nach drei flammenden Voten für die verlangte Amtszeitbeschränkung, die gegen «eingefahrene Strukturen» stehe, welche «korruptionsfördernd» seien, wie betont wurde, kam es zur Abstimmung. Mit nur einer Stimme Unterschied (11 gegen 12) lehnte das Kirchenparlament es ab, für sich und die Exekutive die Amtszeit einzugrenzen.

Diskussion um Strategie

Behandelt wurden noch zwei weitere Vorstösse, die Ende August 2020 eingereicht worden waren. Sie betrafen Ausgabenkürzungen beim Gebäudeunterhalt, um «Übersanierungen» zu vermeiden, wie der Postulant es ausdrückte, und eine Finanzstrategie für die Gesamtkirchgemeinde. Es sei «besser, die Kosten beim Bau statt bei der Gemeindearbeit zu senken», war eine Wortmeldung zum ersten Begehren, das deutlich abgelehnt wurde. «Eine Finanzstrategie bringt kein Geld ein», lautete ein ablehnendes Statement dazu. Es brauche vielmehr eine Strategie, «was die Kirche machen soll». Danach müssten dann die Finanzen ausgerichtet werden. «Es fehlt an allen Ecken und Enden an einer Strategie»: So trat Elisabeth Bregulla für das Anliegen aus Thun-Strättligen ein, das letztlich ebenso knapp mit 11 gegen 12 Stimmen verworfen wurde.

Quelle: thunertagblatt.ch, 26.01.2021, Andreas Tschopp