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Thun-Strättligen: Johanneskirche Thun - nur noch kirchliche Anlässe möglich

Der Kleine Kirchgemeinderat hat entschieden: Die Räume der Johanneskirche dürfen ab Januar 2022 nicht mehr an Dritte vermietet werden.

Es war die erste Kirchgemeindeversammlung seit Dezember 2019, an der wieder Kirchgemeindemitglieder teilnehmen konnten. 37 Personen benutzten die Gelegenheit. Die ersten sieben Traktanden der Kirchgemeindeversammlung Thun-Strättligen waren abgearbeitet, als Co-Kirchgemeindepräsident René Schenk das Wort ergriff, um über das Nutzungskonzept für die Johanneskirche zu informieren. Nach einem Rückblick auf die Arbeiten am Nutzungskonzept in den letzten Monaten teilte er mit, dass der Kleine Kirchgemeinderat beschlossen habe, dass die Räume der Johanneskirche ab dem 1. Januar nicht mehr an Dritte vermietet werden dürften. Für kirchliche Anlässe stehe die Kirche weiterhin offen. Man solle aber für die Zukunft mit Ersatzstandorten planen. Die technischen Anlagen, insbesondere die Heizung, seien in einem desolaten Zustand und könnten nicht mehr länger betrieben werden. Die Sanierung könne aus finanziellen Gründen nicht durch die Gesamtkirchgemeinde getragen werden. Einzig das Pfarrhaus werde saniert und anschliessend vermietet. Zum Beispiel können in der Kirche mit der hervorragenden Akustik keine Konzerte mehr stattfinden. Mit diesem Entschied werden alle Bemühungen der Spurgruppe um eine Trägerschaft gemeinsam mit Dritten oder einer noch stärkeren Vermietung der Kirche vorerst obsolet. Vorgesehen war, höhere Mieteinnahmen zu erwirtschaften und das Gebäude unter Betrieb bis 2028 zu sanieren. Von diesem Moment an herrschte unter den Anwesenden eine angespannte Stimmung im Saal. Bei der Johanneskirche handelt es sich um ein 50-jähriges Gebäude, und eine Gesamtsanierung kostet rund fünf Millionen Franken.

Schwer zu akzeptieren

Mehrere Redner bedauerten den Entscheid und kündigten Widerstand gegen den Entscheid an. Heiner Bregulla hielt fest, dass man nun an einem Wendepunkt angelangt sei, wenn die Kirche per Ende Jahr schliessen müsse. So sei es nicht möglich eine Trägerschaft mit Dritten aufzubauen. «Wir müssen heute sagen, dass wir nicht akzeptieren, dass die Kirche geschlossen wird.» David Pfister wies darauf hin, dass die Finanzen schon immer ein Problem gewesen seien. In den letzten zehn Jahren habe man nichts gemacht. Er ist überzeugt: «Der Heizung fehlt nicht viel und das Geld für die Reparatur ist vorhanden.» Heiner Bregulla schlug vor, einen Aufruf an alle Mitglieder des Grossen Kirchgemeinderates zu verschicken, damit sich auch diese gegen die Schliessung der Kirche wehren. In der Konsultativabstimmung zeigte sich Einigkeit. Weil die Schliessung drohe, müsse man sich jetzt wehren mit dem Ziel, dass die Johanneskirche über den Dezember hinaus offen bleibe.

Wieder Co-Präsidium

Nach dem Rücktritt von Elisabeth Bregulla als Co-Präsidentin der Kirchgemeinde Thun-Strättligen amtete Eliane Diethelm allein als Präsidentin der Kirchgemeinde. René Schenk blieb Vizepräsident. Um die Arbeit gleichmässiger zu verteilen, wurde jedoch erneut ein Co-Präsidium angestrebt. An der ersten Kirchgemeindeversammlung seit Dezember 2019 wurde deshalb René Schenk als Co-Präsident gewählt.

Quelle: Thuner Tagblatt, 29.04.2021, Margrit Kunz