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Neue Studie: Alleinlebende haben in der Schweiz ein höheres Armutsrisiko

Senioren oder alleinerziehende Frauen sind häufiger arm. Zudem ist es für Menschen, die alleine leben, schwieriger, sich aus finanzieller Not zu befreien. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Alleinlebende haben gemäss einer neuen Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) ein höheres Risiko, arm zu sein. Über alle Altersgruppen hinweg verfügen 19 Prozent der alleinlebenden Männer und 24 Prozent der alleinlebenden Frauen über geringe oder sehr geringe finanzielle Mittel – im Vergleich zu 17 Prozent bei der Gesamtbevölkerung. Vor allem von Armut betroffen seien alleinlebende Männer und Frauen im Rentenalter, schrieb das BSV in einer Studie. Bei ihnen liegt der Anteil der Personen mit geringen oder sehr geringen Mitteln bei 26 respektive 29 Prozent. Bei allen Haushalten im Rentenalter sind es 22 Prozent.

Ebenfalls einen hohen Anteil an Personen mit geringen oder sehr geringen finanziellen Mittel gibt es bei den verheirateten (25 Prozent) und geschiedenen (23 Prozent) alleinlebenden Frauen. Bei beiden Kategorien könne davon ausgegangen werden, dass es zu einer Auflösung des gemeinsamen Haushalts gekommen sei. Weil eine Heirat bei Frauen zu einem niedrigeren Einkommen führe, vor allem, wenn Kinder da seien, fänden sich getrennte Frauen häufiger in einer Situation mit geringen oder sehr geringen finanziellen Mitteln wieder. Gleichzeitig befänden sich nur 15 respektive 16 Prozent der ledigen und verwitweten Frauen, die alleine leben, in der tiefsten Einkommenskategorie.

Ebenfalls tiefer – bei 17 Prozent – liegt der Anteil der Personen mit geringen oder sehr geringen finanziellen Mitteln bei den erwerbstätigen Alleinlebenden. Das ist nur noch leicht mehr als bei allen erwerbstätigen Haushalten mit 15 Prozent. Es gibt auch keinen Unterschied mehr zwischen den Geschlechtern. Das liege daran, dass alleinlebende Männer und Frauen gleich häufig erwerbstätig seien, nämlich 87 respektive 88 Prozent. Gemäss der Studie ist es für Alleinlebende auch schwieriger, sich aus einer prekären finanziellen Lage zu befreien. Nur zwischen 23 und 28 Prozent schaffen das. Bei anderen Haushaltskonstellationen liegt dieser Anteil bei rund 50 Prozent. Ein Grund dafür sei, dass bei Alleinlebenden ein Zweiteinkommen wegfalle.

Quelle: www.ref.ch, 27. März 2023