headerbild
Logo RefBeJuSo

Filmpreis: Wo Menschlichkeit nur vorgetäuscht wird

«Quiet Life» hat am Filmfestival von Venedig den Interfilm-Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs gewonnen. Das Drama handelt von einer Familie, deren Asylantrag abgelehnt wird.

«Quiet Life» sei ganz und gar nicht so ruhig, wie der Titel vermuten lasse, schreibt die Jury von Interfilm in einer Medienmitteilung. Die internationale kirchliche Film-Organisation hat dem Drama von Regisseur Alexandros Avranas am Filmfestival von Venedig den Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs verliehen.

«Quiet Life» erzählt die Geschichte von Sergei und Natalia, die nach einem Angriff ihr Heimatland Russland verlassen müssen. Mit ihren beiden Töchtern fliehen sie nach Schweden. Dort warten sie darauf, dass die Migrationsbehörde über ihren Asylantrag entscheidet. Die Eltern arbeiten hart, schicken ihre Kinder auf schwedische Schulen, lernen die Sprache, lassen sich regelmässig von den Behörden kontrollieren und hoffen, dass sie eines Tages schwedische Staatsbürger sein werden. Doch als ihr Asylantrag abgelehnt wird, bricht Katja, die jüngste Tochter, zusammen. Sie fällt in ein mysteriöses Koma, ausgelöst durch das sogenannte Child Resignation Syndrom.

Die Geschichte konfrontiere die Zuschauer mit der Scheinheiligkeit einer eiskalten Bürokratie, die Menschlichkeit nur vortäusche, schreibt die Interfilm-Jury in der Mitteilung. «Mit der Wahl dieses Films wollen wir zum Nachdenken über die menschliche Würde anregen sowie zur Solidarität mit Asylsuchenden beitragen und unser Bewusstsein gegen jede Art von Ablehnung schärfen.»

Quelle: www.ref.ch, 9. September 2024