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Auf dem Weg zu einem Evangelischen Jugendkirchentag

Ab 2024 soll alle zwei Jahre ein mehrtägiges, überkantonales Festival für Jugend und Kirche stattfinden. Die reformierten Landeskirchen einer Region übernehmen abwechselnd die Gastgeberschaft.

Die Reformierten Landeskirchen der Schweiz möchten mit regelmässigen Jugendkirchentagen die kirchliche Jugendkultur nachhaltig stärken und die damit verbundenen Chancen nutzen. Bis anhin gab es keinen etablierten Anlass dieser Art. Das «Reformaction»-Festival in Genf, das vor fünf Jahren im Rahmen des Reformationsjubiläums rund 4500 Teilnehmende anlockte, war als einmaliger Anlass konzipiert. In der Deutschschweiz werden von freikirchlichen und überkonfessionellen Verbänden diverse kirchliche Jugendfestivals und -kongresse durchgeführt, die jedes Jahr mehrere Tausend Jugendliche erreichen und deren Theologie, Glaubenspraxis und Gemeinschaft prägen. An dieser Tradition wollen die Landeskirchen anknüpfen. «Wir möchten Raum dafür bieten, dass junge Menschen ihren Glauben und ihre Vorstellungen von Kirche gemeinsam entwickeln können», sagt Jens van Harten, Projektleiter des ersten Jugendkirchentags, der 2024 in der Region Zürich stattfindet. «Sie sollen eine Plattform erhalten und ihre Partizipation soll auf allen Ebenen gestärkt werden.» Jugendarbeiter und Pfarrerinnen können sich an den Jugendkirchentagen vernetzen und die entstehende Dynamik gemeinsam mit den jungen Menschen in den lokalen Kirchgemeinden fruchtbar machen. Aber auch Verbände und Jugendorganisationen wie der Cevi und das Blaue Kreuz sowie kirchennahe Ausbildungsinstitutionen sind eingeladen, die Jugendkirchentage mitzugestalten und als Plattform für sich zu nutzen.

Die regionale Gastgeberschaft der Jugendkirchentage ermöglicht es den Kirchen, ihre je eigenen Netzwerke und Partnerschaften spielen zu lassen und ihre Freiwilligen an Bord zu holen. Zudem kommt damit die Vielfalt der Reformierten Landeskirche zum Tragen. Die gastgebenden Kirchen können hervorheben, was ihnen wichtig ist, und sich in anderen Jahren von den Stärken der anderen inspirieren lassen. Jens van Harten: «Der Jugendkirchentag steht für eine Kirche der Vielfalt, in der unterschiedliche Traditionen und Ausdrucksformen sich gegenseitig Raum geben und inspirieren.»

Während die operative Durchführung der Jugendkirchentage bei der jeweiligen Gastgeber-Region liegt, soll ein gemeinsamer Trägerverein die Vernetzung und Nachhaltigkeit gewährleisten. Der Trägerverein wird am 5. September 2022 formell gegründet. Nebst den Reformierten Landeskirchen und der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS), die vertreten sind, können sich auch überkantonal tätige Verbände einbringen. Der erste Entscheid, den der Trägerverein fällen wird, ist der Name des Anlasses. Finanziert werden die Jugendkirchentage durch die Deutschschweizerische Kirchenkonferenz (KIKO) und die gastgebenden Kirchen sowie durch Spenden und Stiftungsbeiträge.

Quelle: info refbejuso vom 27.06.2022