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Bündner Pfarrer wegen missachteten Corona-Schutzmassnahmen des Amtes enthoben

Der Pfarrer von Jenaz/Buchen verliert sein Amt per sofort. Streitpunkt waren Corona-Schutzmassnahmen, die der Pfarrer «bewusst und wiederholt» missachtet haben soll.

Der Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche Graubünden hat den Pfarrer von Jenaz/Buchen des Amtes enthoben, wie es in einer Mitteilung vom 22. Dezember heisst. Vorgeworfen werden ihm «schwerwiegende Dienstpflichtverletzungen». Konkret habe er Weisungen des Arbeitgebers «bewusst und wiederholt missachtet und Vorschriften zum Schutz vor dem Coronavirus nicht eingehalten.» Der Pfarrer war deshalb schon im November freigestellt worden, wie das «Bündner Tagblatt» berichtete. So habe er beispielsweise im Schulunterricht und auf dem Schulareal keine Maske getragen. In einer Mitteilung im Amtsblatt hiess es dazu, das «Verhalten und die Äusserungen» des Pfarrers zur Gefährlichkeit des Corona-Virus und zur Maskentragpflicht habe «zu Diskussionen und Verärgerung Anlass gegeben».

Vermittlung erfolglos

Der Kirchgemeindevorstand hat deshalb die Amtsenthebung beantragt. Der Kirchenrat schreibt dazu, das Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand und Pfarrperson sei «nachhaltig erschüttert». Eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses sei «unzumutbar», Vermittlungsversuche seien erfolglos geblieben. Die Amtsenthebung gilt ab sofort. Sie hat zur Folge, dass das Arbeitsverhältnis aufgelöst wird. Der betroffene Pfarrer kann noch bei der Landeskirchlichen Rekurskommission Rekurs einlegen.

Quelle: www.ref.ch, 22. Dezember 2020