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Zürich gestattet erstmals QR-Codes an Grabmälern

Interaktive Grabsteine dank QR-Codes, die man mit dem Smartphone ablesen kann: Das ist in Zürich nun möglich. Der erste bewilligte Antrag hat eine ganz bestimmte Absicht.

Wer über einen Friedhof schlendert, nimmt Namen und Daten auf den Grabsteinen wahr. Es ist naheliegend, dass man neugierig wird, wessen damit gedacht wird: Was war das für eine Person mit welcher Art Leben? Die Stadt Zürich hat kürzlich bewilligt, dass jemand einen QR-Code an einem Grabmal anbringen darf, wie «Blick» zuerst berichtete. Scannt man diesen Code mit dem Smartphone, wird man auf eine Website umgeleitet, auf der gewöhnliche Menschen ihre Autobiographien publizieren.

Zurückhaltende Gestaltung

Auf Anfrage von ref.ch bestätigt das Bestattungs- und Friedhofamt der Stadt Zürich die Information, dass ein erster QR-Code auf einem Grabmal bewilligt wurde. «Es handelt sich um den ersten Antrag für einen solchen QR-Code», schreibt die Stadt. Bewilligungen wären schon früher möglich gewesen, heisst es weiter. Es habe aber keine entsprechenden Anfragen gegeben. Die Stadt verlangt, dass sich der QR-Code zurückhaltend in die Grabmalgestaltung einfügt. Für den Inhalt der Website seien die Angehörigen verantwortlich.

Vorsorge möglich

Hinter der Autobiographien-Plattform steht das Projekt «Meet my Life». Dieses wurde von Erich Bohli initiiert, dem ehemaligen CEO des Schweizer Elektrogerätehändlers Fust. Wissenschaftlich begleitet wird es vom Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich. Coop und Swisscom unterstützen das Projekt finanziell. Wer mithilfe eines hunderte Fragen umfassenden Fragebogens seine oder ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben und veröffentlicht hat, erhält automatisch einen QR-Code. Diesen kann man auch verwenden, um ihn dereinst am eigenen Grab anbringen zu lassen.

Quelle: www.ref.ch, 11. November 2024